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07.12.2021

HR & New Work

5 Min. Lesezeit

man with a superhero shadow
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Mitarbeiterengagement: Zu engagierten Mitarbeiter:innen mit diesen 5 Hacks

Ein ausgeprägtes Mitarbeiterengagement sowie eine hohe Employee Experience tragen maßgeblich zum Erfolg des Unternehmens bei. Doch woraus schöpfen die Mitarbeitenden ihre Motivation? Wer ist unter welchen Voraussetzungen engagiert? In diesem Beitrag lernen Sie 5 Hacks für ein höheres Mitarbeiterengagement kennen.

Warum ist Mitarbeiterengagement so wichtig?

Mitarbeiter:innen stellen für Unternehmen das größte Kapital dar, können jedoch auch bei fehlender Motivation Verursacher hoher Kosten am Arbeitsplatz sein und sogar den Erfolg des Betriebs gefährden. Mitarbeiterengagement lässt sich in drei Stufen unterteilen – hohes, mittelmäßiges und fehlendes Engagement. Während Mitarbeiter:innen mit hohem Engagement jeden Tag Höchstleistungen bringen, sich Feedback zu Herzen nehmen, für ihren Job brennen und das Unternehmen voranbringen, erhalten ihre Kolleg:innen, die nur mittelmäßig engagiert sind, den Status quo im Betrieb – nicht mehr und nicht weniger. Unmotivierte, wenig engagierte Mitarbeiter:innen, arbeiten ziellos und ohne die Ziele und den Erfolg des Unternehmens im Blick zu haben. Sie bringen den Betrieb nicht voran und verursachen meist sogar noch unnötige Kosten.

Noch immer gehen zu viele Arbeitnehmer:innen lustlos und unmotiviert zur Arbeit. Und das mit einem Anteil von 23 Prozent nirgendwo so sehr wie in Deutschland (Quelle: Spiegel). Die Kosten, die der Wirtschaft durch Fehlzeiten unmotivierter Beschäftigter ohne emotionale Bindung zum Unternehmen entstehen, belaufen sich in Deutschland auf rund 14,3 Milliarden Euro – zu diesem Ergebnis kommt der Gallup Engagement Index, der zu den umfangreichsten Untersuchungen zur Arbeitsplatzqualität zählt (Quelle: Gallup).

Wie lässt sich Engagement fördern?

Mitarbeiterengagement ist nicht gleichzusetzen mit Mitarbeiterzufriedenheit. Zwar ist Zufriedenheit im Job wichtig und trägt etwa zu einem angenehmen internen Klima bei, jedoch können auch weniger engagierte Mitarbeiter:innen zufrieden sein. Daher geht nur ein gesteigertes Engagement mit einer gesteigerten Leistung einher. Ein hohes Engagement steht unter anderem in direktem Zusammenhang mit der Führung, dem Arbeitsumfeld, der Employee Experience und der Freiheit, die jeder Beschäftigte in seiner Arbeit hat.

Mit unseren „5 Hacks“ können Sie Ihre Mitarbeiter:innen und somit deren Engagement direkt fördern.

Hack 1: Flexibles Arbeiten, konstante Zufriedenheit

Flexible Arbeitsmodelle in Bezug auf Ort und Zeit etablieren sich zunehmend auch in traditionellen Unternehmen. Damit einher geht das Bestreben, Mitarbeitenden mehr Freiräume, aber auch Verantwortlichkeiten in ihrer täglichen Arbeit zuzugestehen. Im Sinne des New Work-Konzeptes stehen die persönliche und berufliche Weiterentwicklung im Vordergrund, aus der Mitarbeiter:innen einen Großteil ihrer täglichen Motivation für den Job ziehen. Daraus ergeben sich moderne und flexible Lösungen wie Homeoffice, Remote-Arbeit, Teilzeitmodelle oder auch Jobsharing. Bringen Sie im Sinne eines modernen Unternehmens Ihren Mitarbeitenden ein hohes Maß an Vertrauen in deren individuelle Fähigkeiten entgegen und schaffen Sie Freiräume für die Entfaltung jeder Person im Team durch Modelle, die arbeitnehmerseitig für mehr Gestaltungsmöglichkeiten und eine ausgeglichene Work-Life-Balance sorgen. Durch Video-Konferenzen, Cloud-Lösungen, Mitarbeiter-Apps und viele weitere Tools ist die örtlich unabhängige Zusammenarbeit einfacher denn je geworden. Wenn Mitarbeiter:innen eigene Entscheidungen in ihrer Arbeit treffen und selbstbestimmt agieren können, zahlen sie dies mit einem erhöhten Engagement, mehr Zufriedenheit und einer positiven Teamkultur zurück.

Hack 2: Faire Führung auf Augenhöhe

Anknüpfend an den ersten Hack stehen ein größeres Vertrauen und mehr Entfaltungsmöglichkeiten in engem Zusammenhang zum Führungsstil, den Sie als Arbeitgeber im Unternehmen etablieren und Ihren Mitarbeiter:innen vorleben. Ein neues Verständnis von Leadership, welches im Kontext von New Work auftaucht, gehört hier zu den wichtigsten Faktoren. Demnach agiert die Führungskraft vielmehr als Coach und Begleitperson, die ihre Mitarbeitenden dabei unterstützt (z. B. mit Weiterbildungsangeboten, Feedback u.v.m.), ihre individuellen Ziele zu erreichen. Eine moderne und faire Führung ist geprägt von Transparenz, Nähe zu den Angestellten sowie einer Kultur, in der offenes Feedback gelebt wird. Dieses positive „Arbeitserlebnis“, das Mitarbeiter:innen an ihrem Arbeitsplatz haben, wird oftmals auch als „Employee Experience“ beschrieben. Diese „Employee Experience“ ist einer der entscheidenden Faktoren für eine positive Unternehmenskultur sowie für engagierte Mitarbeiter:innen.

Die angesprochene Transparenz im Team schaffen Sie, wenn etwa Neuigkeiten zuerst teamintern kommuniziert werden, bevor diese veröffentlicht werden. Um die freie Entfaltung und die Zufriedenheit zu fördern, sollten Sie offenes Feedback im gesamten Unternehmen etablieren, welches den regelmäßigen Austausch zwischen Mitarbeiter:in und Führungskraft ermöglicht und es erlaubt, beidseitig Anregungen, Kritik, Wünsche, aber in erster Linie auch Anerkennung für die Arbeit der anderen Person zu äußern. Formulieren Sie darüber hinaus gemeinsam Ziele, um die individuelle Weiterentwicklung jedes Beschäftigten zu fördern und ergründen Sie, was jede einzelne Person im Team motiviert. Diese Art von Wertschätzung und Agieren auf Augenhöhe ist die Basis für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit sowie die Zufriedenheit und das Engagement der Mitarbeitenden. Mehr zu Mitarbeiterführung lesen Sie in unserem Blogbeitrag zu diesem Thema.

Hack 3: Engagiert und effektiv in interdisziplinären Teams zusammenarbeiten

In zahlreichen Unternehmen existieren feste Abteilungs- und Teamstrukturen. Mitarbeiter:innen gehen ihrer täglichen Arbeit innerhalb dieser Strukturen nach, ohne einen Blick über den Tellerrand zu wagen. Eine Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen findet, wenn überhaupt nur sporadisch und kurzfristig statt. Diese Strukturen stehen im Widerspruch zu den neuen Ansätzen, die mit New Work verfolgt werden, jedoch sind Veränderungen an dieser internen Organisation nicht in jedem Unternehmen und in jeder Branche sinnvoll umsetzbar oder gar zielführend. Wenn Sie allerdings schon länger eine interne Neustrukturierung auf der Agenda haben, könnte dieser Hack aktiv zur Förderung des Mitarbeiterengagements beitragen. Gemeint ist eine agile Projektstruktur im Betrieb zu etablieren, die es erlaubt, Expert:innen aus den verschiedenen Bereichen wie Marketing, Produkt, HR u.v.m. projektbezogen und entsprechend der jeweiligen akuten Anforderungen in Projektteams zusammenzustellen. Diese interdisziplinären Projektteams aus hoch spezialisierten Mitarbeitenden, die engagiert ihrer gemeinsamen Arbeit nachgehen, sind in der Lage, bessere und effektivere Ergebnisse zu erzielen. Gleichermaßen findet eine verstärkte bereichsübergreifende Vernetzung unter den Mitarbeitenden statt, man lernt sich gegenseitig besser kennen und profitiert vom wertvollen Wissen der Kolleg:innen.

Hack 4: Moderne Kommunikation für alle im Unternehmen

Um das Engagement im Team zu fördern, sollten Sie einen modernen Ansatz für die interne Kommunikation verfolgen und diese als Dialog verstehen. Hören Sie zu und nehmen Sie die Wünsche, Ängste und Probleme Ihrer Mitarbeitenden ernst. Die transparente interne Kommunikation haben wir in „Hack 2“ bereits angesprochen und soll auch an dieser Stelle noch einmal betont werden. Eine moderne interne Kommunikation bedeutet, dass Sie einen geeigneten Kanal wählen und über diesen zielgruppenrelevanten Content ausspielen, der einen Mehrwert für die Mitarbeitenden bietet. Dabei ist es besonders wichtig, dass sämtliche Beschäftigte bereichs- und standortübergreifend erreicht werden – egal, ob sie am Schreibtisch, im Lager, der Produktion oder auf der Verkaufsfläche tätig sind.

Hack 5: Employee Experience, Teamkultur und Interaktion fördern

Der teaminterne Zusammenhalt ist ein weiterer entscheidender Faktor für die Motivation und das Engagement der Mitarbeiter:innen. Eine positive und produktive Teamkultur beginnt bereits beim erfolgreichen Onboarding neuer Fachkräfte, wozu wiederum schon die Unterschrift des neuen Teammitglieds zählt. Ab diesem Zeitpunkt sollten Sie neuen Mitarbeitenden die Möglichkeit geben, sich mit dem neuen Unternehmen und dessen Werten auseinanderzusetzen: Ein Willkommenspaket mit Firmen-Merchandise wie Kleidungsstücken, Notizbüchern oder Tassen sowie eine handgeschriebene Karte stellen von Beginn an eine Bindung her. Um bereits vor dem ersten Arbeitstag den Kontakt zu intensivieren, eignen sich unterschiedliche Maßnahmen wie Telefongespräche, Teamvideos oder auch ein rechtzeitiger Zugang zu internen Dokumenten und der Softwarearchitektur des Betriebs. Ein schnelles Kennenlernen der neuen Kolleg:innen, die Werte und Teamkultur vermitteln und vorleben, sollte in einem nächsten Schritt erfolgen. Teamevents, gemeinsame Kaffeepausen, Sport, u.v.m., ob online oder offline stärken den Zusammenhalt, die Motivation und das Mitarbeiterengagement sowie die Bindung zum Unternehmen. Auch werden Mitarbeiter:innen zu einer intensiveren Interaktion animiert, die sich auch im Bereich der internen Kommunikation wiederfinden sollte. Im Gegensatz zu einer reinen Top-Down-Kommunikation ausgehend von der Führungsebene, sollten alle Mitarbeiter:innen engagiert ihren Teil zum internen Informationsfluss beitragen und eigene Inhalte erstellen sowie andere liken, teilen und kommentieren können.

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